Die 57. Tagung des MAK Wissenschaft musste im Frühsommer entfallen. Virtuell trafen sich die Mitglieder stattdessen auf einer Videokonferenz, dem allerersten MAK/digital. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildete der individuelle Umgang der wissenschaftlichen Institute und Hochschulen, der Messegesellschaften und mit Wissenstransfer befassten Einrichtungen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihren Arbeitsbereich. Michael Kauert, Transfer- und Gründerzentrum der Otto von Guericke Universität Magdeburg, moderierte souverän und unterhaltsam durch die gesamte Konferenz.
18 Mitglieder fanden an diesem Montagnachmittag Zeit und Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen. Ein Großteil von ihnen schilderte das Runterfahren des Präsenzbetriebes auch als eine Chance, abseits des Termindrucks einmal verstärkt konzeptionell zu arbeiten und an zukunftsweisenden Ideen zu feilen. Verschiedene Hochschulen arbeiten diesbezüglich an der Umstellung ihrer Karrieremessen auf rein virtuelle Formate, zumal eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch das kommende Semester im universitären Minimalbetrieb vonstatten geht. Die Universität Potsdam ist hingegen bereits frühzeitig und mehr als erfolgreich mit ihren rein virtuellen Workshops an den Start gegangen, berichtete Dr. Ute Rzeha vom dortigen Messeservice und Technologietransfer.
Auch die IFA 2020 musste sich in diesem Jahr neu erfinden. Sie wird als hybrides Format mit wenig Fachpublikum und Ausstellern stattfinden. Trotz des geringen Angebots an Plätzen auf Gemeinschaftsständen ist die nationale Nachfrage von Seiten der Aussteller verhalten. MAK-Mitgliedern konnte Dr. Thorsten Knoll von der TU Berlin Sciencemarketing deshalb anbieten, unter dem Logo des Innovationsmarktes am Gemeinschaftsstand an der IFA teilzunehmen.
Bei aller Begeisterung über den digitalen Weg, seine Vorteile und Möglichkeiten fand doch die Leipziger Lösung hin zur beschränkten Messe-Normalität eine besondere Aufmerksamkeit. Messen und Kongresse sind in Sachsen unter der politischen Vorgabe der Einhaltung eines Hygienekonzepts wieder zulässig. Dieses umfasst die Registrierung aller Besucher*innen und die Überschreitung der Fläche von nur vier Quadratmetern pro Person. Der Mindestabstand muss gewahrt werden können und bereits bei der Standgestaltung berücksichtigt werden, anderenfalls ist der Mund-Nasen-Schutz im Standbetrieb Pflicht.
Die Mitglieder des Messearbeitskreis Wissenschaft e.V. sprachen sich einheitlich dafür aus, den zusätzlichen Mehrwert digitaler Formate mit in die Zukunft zu nehmen. Zur Verminderung von Kosten, Umweltbelastungen und Terminanhäufungen. Zur Verbesserung der Werbung, Information und Anschaulichkeit. Zum Nutzen der Wissenschaft, des Wissenstransfers und -marktings.