Aktuell gewesen

#AlarmstufeRot - die Veranstaltungsbranche geht auf die Straße

 

Etwa 15.000 Vertreter*innen des Veranstaltungswesens drangen am
9. September in Berlin auf eine bessere finanzielle Unterstützung durch die Regierung, um ihrer Branche in der Pandemie bedingten Notlage effektiver zu helfen.

Schausteller und Schauspieler, Bühnen- und Messebauer, Beleuchter und Tontechniker, Messe-, Kongress- und Eventorganisatoren (m/w/d) forderten in einem Sternmarsch auf das Brandenburger Tor, ihre Arbeitsplätze und Unternehmen zu retten. Hierzu bedarf es einer Erweiterung des Überbrückungs- und Kreditprogramms, der Möglichkeit eines steuerlichen Kreditrücktrags, einer Anpassung des EU-Beihilferahmens und einer flexibleren Kurzarbeiterregelung.

Den Forderungen wurde durch die durchweg Masken tragenden Demonstrierenden vom Neptunsbrunnen bis zum Reichstag - wo symbolträchtig das letzte Hemd niedergelegt wurde - lautstark Nachdruck verliehen, während sich von Westen ein hupender Fahrzeugkorso auf das Brandenburger Tor zubewegte. Sprachrohr mit Bühnenpräsenz waren dort dann Betroffene ebenso wie Unterstützende und viele Vertreter*innen der einflussreichsten Verbände, Vereine und Initiativen der Branche.

Die durchweg friedliche Demonstration richtete sich ausdrücklich nicht gegen die durch die Länder verhängten Maßnahmen, sondern gegen die nicht ausreichende staatliche Unterstützung der Veranstaltungsbranche als sechstgrößtem Wirtschaftszweig Deutschlands, in dem derzeit 100.000 Arbeitsplätze durch die Aussetzung der Veranstaltungen gefährdet sind.

"Ganz großes Kino!"

Das erste WIMACamp/digital - sponsored by MAK Wissenschaft e.V.

Neugierig, gespannt und aufgeregt. So beschrieben sich die Teilnehmenden in einer interaktiven Umfrage zu Beginn des ersten WIMACamp/digital. Neugierig, gespannt und aufgeregt waren auch die Moderatoren und mit ihnen das gesamte Orga-Team der TU Berlin Sciencemarketing (TUBS), das in kürzester Zeit das als Präsenzveranstaltung etablierte WIMACamp auf digitale Füße stellte.

Und es lief. Und es übertraf sogar die Erwartungen! Die hohen Anmeldezahlen für das digitale Format zeugten schon im Vorfeld von einer mittlerweile gemeinhin breiten Akzeptanz von Online-Veranstaltungen. Das WarmUp am Vortag gab eine Einführung in die Big Blue Button-Technik, in das technische Wegesystem und die Möglichkeiten zusätzlicher interaktiver Gestaltung. Mit einer Wordle-Wolke, entwickelt aus den per Mentimeter erhobenen Hashtags der Vorstellungsrunde, startete das WIMACamp dann auch punktgenau am 25. August 2020.

Der einleitende Pitch der Beiträge bewegte sich inhaltlich zwischen Fragestellungen zu speziell inneruniversitären Thematiken bis hin zum Corona-Podcast als Beispiel breitenwirksamer Wissenschaftskommunikation für alle. Es ging nie um die Vermittlung von Expertenwissen, sondern - dem WIMACamp entsprechend - stets um den individuellen Erfahrungsaustausch zu Wissenschaftsmanagement, Wissenschaftsmarketing und Wissenschaftskommunikation.

Ein digitales Barcamp gehört als Unkonferenz zu den Königsdisziplinen digitaler Veranstaltungsformate. Nicht nur die bis zuletzt offene inhaltliche und räumliche Gestaltung, auch der hierdurch bedingte technische Aufwand erforderte 12 bis 15 Personen als Orga-Team, in der Moderation und im technischen Support. Die TUBS hat damit mutig Neuland betreten und weit über 100 Teilnehmende folgten ihr. Der Erfolg der Veranstaltung ruht so auf vielen Schultern, denn „es liegt immer auch an den Leuten, die da kommen. Wenn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht offen und neugierig sind, dann läuft es einfach nicht“, betonte Moderator Frank Feldmann in der Abschlussrunde.

Was einigen fehlte? Das spontane Netzwerken im realen Beieinander und vielen das Bier der TU Berlin Brauerei im Nachgang. Vielleicht findet sich im nächsten Jahr dafür ja auch noch die digitale Umsetzung in der interaktiven Mittagspause, in der Digital Social Lounge oder dem virtuellen Lichthof. Die Nachfrage spricht dafür, das digitale, ressourcenschonende  WIMACamp zumindest als Variante fortzusetzen.

 

16. Landeskonferenz Digitalisierung im Gesundheitswesen - "Call for Participation"


(Bild shutterstock.com / Universität Potsdam)


Am 24. Februar 2021 findet die 16. Landeskonferenz Digitalisierung im Gesundheitswesen an der Universität Potsdam – gegebenenfalls in digitaler Form – statt. Dafür suchen wir vor allem Beiträge aus der Forschung!

Im Fokus der Veranstaltung steht 2021 der Einfluss der Corona - Pandemie auf die Digitalisierungsprozesse im Gesundheitswesen. Die elektronische Patientenakte, digitale Fortschritte in der Patientenversorgen, Onlinesprechstunden aber auch soziale und ethnische Aspekte wollen wir mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren.

Sie forschen zu den genannten oder ähnlichen Themen und möchten Ihre Arbeit auf der Landeskonferenz Digitalisierung im Gesundheitswesen vorstellen? Dann schreiben Sie an messeservice@uni-potsdam.de . Auch für Rückfragen kontaktieren Sie uns gerne.

Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!


Kontakt:
Universität Potsdam – Potsdam Transfer
Ute Rzeha | E-Mail: messeservice@uni-potsdam.de

Nachhaltig vorgetragen


Der Workshop „Messe trifft Wissenschaft 2020“ des AUMA mit dem Messearbeitskreis Wissenschaft e.V. musste in diesem Jahr entfallen.
Die dafür vorgesehenen Vorträge von Absolventinnen der DHBW Ravensburg gibt es jetzt aber in Druckform zu bestellen beim AUMA
oder in Kürze hier direkt als PDF.

Prof. Stefan Luppold, Studiengangsleiter BWL-Messe-, Kongress und Eventmanagement an der DHBW, hat die in Vortragsform geplanten Forschungsvorhaben zu wissenschaftlichen Ansätzen im Zusammenhang mit Messen aufbereitet und für die Dokumentation zusammengeführt. Sie bilden inhaltlich ein Spektrum verschiedenartiger Applikationen ab, deren Potential durch Messebeteiligte individuell für ihre jeweilige Unternehmung erforscht und bewertet werden kann und sollte:

  • Messestandgestaltung: Der Einfluss beruflicher Erfahrungen und Präferenzen auf die Wahrnehmung eines Standes und Implikationen für die praktische Umsetzung (Saskia Krüger)
  • Einsatzmöglichkeiten von Deep Learning zur Verbesserung des Besuchererlebnisses auf Messen (Marie-Christin Gerken)
  • Raumwirkung: Atmosphärische Bestandteile in Eventlocations und auf Messeständen und deren Einfluss auf die Zielerreichung bei Veranstaltungen (Nora Ernst)

So unterschiedlich diese Themen sind, so wertig sind sie für ein besseres Verständnis, für innovative Ansätze und einen qualitativen Fortschritt bei Messeauftritten“, führt Prof. Luppold in die Materie ein.

Und eben diese Wertigkeit spiegelt auch die Drucklegung in der Dokumentationsreihe des AUMA, die sie jetzt nachhaltig für an Messefragen Interessierte verfügbar macht.

Auf dem Weg in die Zukunft des Veranstaltungswesens

Die 57. Tagung des MAK Wissenschaft musste im Frühsommer entfallen. Virtuell trafen sich die Mitglieder stattdessen auf einer Videokonferenz, dem allerersten MAK/digital. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildete der individuelle Umgang der wissenschaftlichen Institute und Hochschulen, der Messegesellschaften und mit Wissenstransfer befassten Einrichtungen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihren Arbeitsbereich. Michael Kauert, Transfer- und Gründerzentrum der Otto von Guericke Universität Magdeburg, moderierte souverän und unterhaltsam durch die gesamte Konferenz.


18 Mitglieder fanden an diesem Montagnachmittag Zeit und Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen. Ein Großteil von ihnen schilderte das Runterfahren des Präsenzbetriebes auch als eine Chance, abseits des Termindrucks einmal verstärkt konzeptionell zu arbeiten und an zukunftsweisenden Ideen zu feilen. Verschiedene Hochschulen arbeiten diesbezüglich an der Umstellung ihrer Karrieremessen auf rein virtuelle Formate, zumal eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch das kommende Semester im universitären Minimalbetrieb vonstatten geht. Die Universität Potsdam ist hingegen bereits frühzeitig und mehr als erfolgreich mit ihren rein virtuellen Workshops an den Start gegangen, berichtete Dr. Ute Rzeha vom dortigen Messeservice und Technologietransfer. 

Auch die IFA 2020 musste sich in diesem Jahr neu erfinden. Sie wird als hybrides Format mit wenig Fachpublikum und Ausstellern stattfinden. Trotz des geringen Angebots an Plätzen auf Gemeinschaftsständen ist die nationale Nachfrage von Seiten der Aussteller verhalten. MAK-Mitgliedern konnte Dr. Thorsten Knoll von der TU Berlin Sciencemarketing deshalb anbieten, unter dem Logo des Innovationsmarktes am Gemeinschaftsstand an der IFA teilzunehmen.

Bei aller Begeisterung über den digitalen Weg, seine Vorteile und Möglichkeiten fand doch die Leipziger Lösung hin zur beschränkten Messe-Normalität eine besondere Aufmerksamkeit. Messen und Kongresse sind in Sachsen unter der politischen Vorgabe der Einhaltung eines Hygienekonzepts wieder zulässig. Dieses umfasst die Registrierung aller Besucher*innen und die Überschreitung der Fläche von nur vier Quadratmetern pro Person. Der Mindestabstand muss gewahrt werden können und bereits bei der Standgestaltung berücksichtigt werden, anderenfalls ist der Mund-Nasen-Schutz im Standbetrieb Pflicht.

Die Mitglieder des Messearbeitskreis Wissenschaft e.V. sprachen sich einheitlich dafür aus, den zusätzlichen Mehrwert digitaler Formate mit in die Zukunft zu nehmen. Zur Verminderung von Kosten, Umweltbelastungen und Terminanhäufungen. Zur Verbesserung der Werbung, Information und Anschaulichkeit. Zum Nutzen der Wissenschaft, des Wissenstransfers und -marktings.